PRESSEMITTEILUNG von MdB Katja Keul
Über 80 Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen sowie von Umweltverbänden aus verschiedenen Kommunen entlang der Weser kamen kürzlich im Nienburger Kulturwerk zusammen. Die Veranstaltung unter dem Titel „Grüne Weserkonferenz“ kam auf Initiative der heimischen Bundestagsabgeordneten Katja Keul zustande. Organisiert wurde die Veranstaltung von den sechs Kreisverbänden der Bündnisgrünen aus Nienburg, Schaumburg, Verden, Diepholz, Hameln-Pyrmont und Holzminden. Die Abgeordnete selbst konnte wegen des G20 Treffens der Kulturminister*innen in Indien nicht teilnehmen und grüßte die Anwesenden per Videobotschaft: „In den letzten Jahren haben wir viele Veranstaltungen in den einzelnen Kreisverbänden gemacht. Ich denke gerne zurück an die Paddelaktionen gegen die Weserversalzung in Rinteln, in Nienburg und in Verden mit Jürgen Trittin oder an die Veranstaltungen zum Moorschutz oder zu den Folgen des Kiesabbaus. Ich finde es großartig sich jetzt gemeinsam auszutauschen.“
Geladene Referent*innen waren Umweltminister Christian Meyer, die Landesvorsitzende des BUND, Susanne Gerstner, Leonie Wersig vom Wasser- und Schifffahrtsamt Verden, der stellvertretenden Landesvorsitzenden des NABU Dr. Nick Büscher und die grüne Fraktionsvorsitzende im Rat von Weyhe, Annika Bruck, die die erkrankte Dr. Ulrike Buck vertrat.
Minister Meyer ließ in seinem Referat keine Illusionen über den Zustand der Weser aufkommen. Gerade einmal 3% des Wesergebietes könnten eine wirklich gute Gewässerqualität aufweisen. Das sei für die Landesregierung kein hinnehmbarer Zustand. Meyer forderte, dass der vereinbarte Stopp der Salzeinleitungen im Jahr 2027 eingehalten wird und bis dahin keine weiteren Sondergenehmigungen vom Kasseler Regierungspräsidium erteilt werden. Mit ihrem „Masterplan Wasser“ wolle die Landesregierung das Thema Wasserqualität von den Gewässern über das Grundwasser bis hin zum heimischen Wasserhahn umfassend aufgreifen.
Susanne Gerstner und Leonie Wersig stellten das Bundesprojekt „Blaues Band“ bezogen auf die Weser vor. Anhand von Beispielen erläuterten sie, wie Projekte des von den Bundesministerien für Umwelt und Verkehr initiierten Programms aussehen. Auen werden wieder mit den Wasserstraßen vernetzt und bieten Schutz bei Dürre und Hochwasser. Sie bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen Lebensräume und sind für Menschen als Erholungsgebiete nutzbar.
Nick Büscher und Annika Bruck stellten zwei unterschiedliche Projekte unter der Fragestellung der Vereinbarkeit von Naturschutz und Tourismus bzw. Freizeitnutzung vor. Bruck referierte über den Wieltsee in Weyhe und stellte die Probleme zwischen Wassersport und sich ausdehnenden Campingflächen einerseits und Naturschutz andererseits dar. Für Bruck keine leichte Aufgabe, bei der sie aber bereits Erfolge darstellen konnte. Büscher stellte das Naturschutzgebiet Auenlandschaft Hohenrode an der Oberweser vor, die der NABU 2012 von der AHE Schaumburger Weserkies gekauft hatte. Bereits nach kurzer Zeit habe sich die Auenlandschaft zu einem wichtigen Rast- und Überwinterungsgebiet entwickelt, denn die Weser sei für den Vogelzug eine bedeutende Leitlinie. Seit 2015 brüten Seeadler erfolgreich unweit der Seen. Büscher erläuterte das Konzept der Besucherlenkung in Hohenrode, das Naturerlebnisse vermittle, die für den Naturschutz sensibilisieren.
Bei dem anschließenden World-Café konnten die Teilnehmer*innen ihre Fragen und Anregungen im Gespräch äußern.
Als die Ergebnisse vorgestellt wurden, war allen Beteiligten klar, dass die Weser für die Grünen so viele Chancen und Problemstellungen aufweist, dass dies wohl nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein wird.
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