Bei der Themen-Kreismitgliederversammlung „Land schafft mehr“ haben die Schaumburger Grünen und interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Expertinnen und Experten aus Politik und Verwaltung über die Entwicklungsmöglichkeiten des ländlichen Raums gesprochen. Vorstandsmitglied Helge Piepenburg moderierte die Diskussionsrunde. Mit dabei waren der Wirtschaftsförderer der Stadt Stadthagen, Lars Masurek, die Landtagsabgeordneten Britta Kellermann mit Schwerpunkt „Regionale Entwicklung“ und der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Fraktion, Stephan Christ, sowie Claas Marienhagen, City Manager der Stadt Bückeburg.

Das Land sei ein Innovationsraum, findet Wirtschaftsförderer Masurek. Er schätzt die „kurzen Wege“ und das gute Miteinander. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft machen die Vorteile des ländlichen Raums aus, so Christ. Das sei jedoch nicht selbstverständlich, erzählt Kellermann, die selbst auf dem Land groß geworden ist. Wer nicht in die Strukturen hineingewachsen sei, sei oft „außen vor“. Die grüne Landtagsfraktion wolle daher niederschwellige Angebote unterstützen, damit Integration und Inklusion besser gelänge, zum Beispiel Begegnungsräume wie Spielplätze. Zudem müssten Frauen in ländlichen Räumen gestärkt werden, findet die Abgeordnete. „Davon würden letzten Endes alle profitieren, da die Frauen die „Care-Arbeit“ leisten und wüssten, wo es harkt und besser laufen müsse. Auch müsse eine Willkommenskultur entwickelt werden. Der Schlüssel dazu sei mehr Bürgerbeteiligung. „Es ist eine Herausforderung für die Verwaltung, aber wir müssen aktiv auf die Leute zugehen und Multiplikatoren finden“, sind sich Marienhagen und Masurek einig.

Für junge Menschen und Alte brauche es auf dem Land zudem bessere Möglichkeiten der Mobilität, um sich überhaupt einbringen zu können, ergänzt Christ. „On-demand-Verkehr“ sei die Zukunft, so der Landtagsabgeordnete. Die Reaktivierung von alten Bahnstrecken, der Netzausbau, Landesbuslinien und der Ausbau des Radwegenetzes seien wichtig, um die Mobilitätswende voranzubringen.

Am Ende der Veranstaltung forderte eine Teilnehmerin, dass die Kreisverwaltung ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug auf „systematischen Rassismus“ sensibilisieren solle. Das sei in anderen Behörden wie in Hannover längst umsetzt worden, berichtet ein weiterer Teilnehmer, der sich das auch für Schaumburg wünsche. Auch der Fachkräftemangel in Kindergärten und Schulen wurde angesprochen. Am Ende lautete das Fazit: Es gibt noch viel zu tun, es gibt viele Chancen aber auch Herausforderungen – aber wir sind auf dem richtigen Weg.

Neu gewählte Beisitzer*innen des Kreisvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen in Schaumburg sind Verena Michalek, Sandra Wolf und Daniel Heidemann.