
Die Fläche aller deutschen Gärten entspricht in etwa der Fläche der gesamten Naturschutzgebiete in Deutschland. Eine naturnahe Gartengestaltung unterstützt somit maßgeblich die Artenvielfalt. Am 1. Mai haben die Auetaler Grünen zum vierten Mal zur Pflanzentauschbörse eingeladen. Über 80 Gärtnerinnen, Gärtner und Interessierte tauschten in dem über 5.000 qm großen Naturgarten der Tierarztpraxis Bachmann in Rolfshagen ihre selbst mitgebrachten Pflanzen und informierten sich über naturnahes Gärtnern. Dieses Jahr wurden Spenden für die Ukrainehilfe Auetal gesammelt und es konnten rund 300 € übergeben werden. Vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender!
Gärtnern für mehr Artenvielfalt – es lohnt sich!
Tipps für einen naturnahen Garten oder Balkon:*
- Unbedingt verzichtet werden sollte auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel. Diese schädigen in der Regel nicht nur unerwünschte Insekten, die für das biologische Gleichgewicht der Natur ebenfalls unverzichtbar sind, sondern auch viele Schmetterlingsarten.
- Der beste Artenschutz ist ein Garten, der nicht hundertprozentig auf Ordnung getrimmt wurde. So können in Ecken herumliegende Zweige und Baumreste Igeln oder Eidechsen Unterschlupf bieten.
- Auch eine Trockensteinmauer bietet bedrohten Arten neuen Lebensraum.
- Als Zuhause für Stare, Meisen oder andere Kleinvögel eignen sich selbstgebaute und der jeweiligen Art angepasste Vogelhäuser.
- Verwenden Sie heimische Pflanzen. Heimische Insekten und Tiere sind auf deren Blütezeit und Fruchtangebot eingestellt.
Steingärten widersprechen der Niedersächsischen Bauordnung:*
- In der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) heißt es unter Paragraf 9, Absatz 2: „Die nicht überbauten Flächen der Baugrundstücke müssen Grünflächen sein, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind.“
- Der leichteren Pflege von Schotter-, Kies- oder Steinflächen steht der immense Nachteil gegenüber, dass solche Flächen in Bezug auf das Mikroklima und die Artenvielfalt praktisch wertlos sind.
- Beispielsweise hilft es, Schmetterlinge und andere Insekten zu schützen, indem im eigenen Garten bzw. auf dem Balkon möglichst viele übers Jahr verteilt, blühende Blumen-, Kräuter- oder Gemüsesorten angepflanzt werden.
- Eine Mischung z.B. von Sonnenblumen, Thymian, Salbei, Lauch oder Zwiebeln gewährleistet Insekten nahezu ganzjährig ihre Nahrungsgrundlage.
Die Anträge der Auetaler Grünen für mehr Artenvielfalt:
Biotopvernetzung durch Umwandlung und Erweiterung des Landschaftsschutzgebietes Auetal zum Naturschutzgebiet Auetal
Zurückgewinnung der gemeindeeigenen Ackerrandstreifen (Acker und Feldraine) zur Sicherung der Artenvielfalt
Wir haben das Volksbegehren „Artenvielfalt JETZT!“ unterstützt, dass den Niedersächsischen Weg möglich gemacht hat.
* Quellen: NABU, BUND
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