Grüne schlagen Fünf-Punkte-Plan für gute Kitas auch in Schaumburg vor

Land lässt die Kleinsten allein – Kitas brauchen dringen Verbesserungen

Grüne schlagen Fünf-Punkte-Plan für gute Kitas auch in Schaumburg vor

Landkreis. Die Pläne der Landesregierung für das neue Kita-Gesetz stoßen bei Elternverbänden und Gewerkschaft auf Enttäuschung und Kritik. Die Grünen im Landtag haben deshalb einen „Fünf-Punkte-Plan für gute Kitas in Niedersachsen“ erarbeitet. „Wir wissen aus den Kitas hier bei uns in Schaumburg, dass die Anforderungen in den Krippen und Kindertagesstätten immer größer geworden sind. Die Arbeit ist für die Fachkräfte kaum noch zu leisten. Wir Grünen wollen, dass stufenweise bis 2030 in den Kitas eine dritte Fachkraft kommt. Was die Landesregierung jetzt vorgelegt hat, bedeutet für unsere Kitas, dass alles so bleibt wie es ist“, kritisiert der Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen.

Das Kita-Gesetz von Anfang 1993 muss nach einer Vereinbarung mit der Bundesregierung bis zum 1. August erneuert werden. Die Grünen werden ihre Vorschläge im Landtag einbringen und stellen sie auch hier vor Ort in den Kommunen zur Diskussion.

„Ministerpräsident Weil und sein Kultusminister Tonne haben immer beschwichtigt, dass die Gebührenfreiheit für alle nicht zu Lasten der Qualität in den Kitas ginge. Doch genau das passiert jetzt. Die Regierung hat in ihrem Gesetzentwurf keinerlei Qualitätsverbesserung vorgesehen. Die Landesregierung spart damit nicht zum ersten Mal zu Lasten der Kleinsten“, sagen Monika Tautz und Wilhelm Klusmeier, Sprecher*nnen von Bündnis90/Die Grünen in Schaumburg.

Auch eine Verringerung der Gruppenplätze von 25 auf 20 Kinder wäre wünschenswert, um die Qualität der Arbeit und die bestmögliche Förderung der Kinder zu gewährleisten, so Klusmeier.

„Wir bekommen die nötigen Fachkräfte nur, wenn wir auch mehr für die Ausbildung solcher Fachkräfte tun und den Beruf attraktiver machen. Aktuell wandern sie eher aus dem Beruf ab, auch aus Frust über die schlechten Bedingungen. Für die wichtige Inklusion sieht die Landesregierung ebenfalls nichts vor“, sagte Tautz. „Das Ganz ist eine Kraftanstrengung, gerade auch unsere Kommunen. Wir müssen also auch darüber reden, wie die Kommunen und die anderen Träger von Kitas finanziell durch Bund und Land besser gestärkt werden.“

HINTERGRUND:

Das Kita-Gesetz für Niedersachsen ist bereits seit 28 Jahren nahezu unverändert und genügt an vielen Stellen nicht mehr den gewachsenen Aufgaben der Erzieher*innen. Die Nachfrage nach Kita-Plätzen und die Anforderungen an frühkindliche Bildung sind gestiegen und vielfältiger geworden. Niedersachsen muss sein Kita-Gesetz bis 1. August 2021 erneuern. Das sieht die Vereinbarung des Landes mit der Bundesregierung im Rahmen des Gute-Kita-Förderprogramms des Bundes vor. Der nun vorliegende Gesetzesentwurf bleibt allerdings weit hinter den Erwartungen zurück, wie die Stellungnahmen von Gewerkschaften und Sozialverbänden und Gewerkschaft zeigen. Die Grünen haben deshalb auf Basis ihrer bisherigen Initiativen in der laufenden Landtagsperiode einen Fünf-Punkte-Plan für gute Kitas in Niedersachsen erarbeitet. Er greift die eklatanten Mängel des Regierungsentwurfes auf und macht konkrete Verbesserungsvorschläge für das neue Kita-Gesetz.

Anlage

Grüner Fünf-Punkte-Plan für gute Kitas

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