Am 11.01.19 schrieb ich: es gibt Hoffnungen, dass derzeitig neuer Wind in die Bemühungen um die Fahrradfreundliche Kommune kommt. Und nun? Die Chance vertan? Freundlich ausgedrückt! Besser hieße es: verspielt, vertrödelt, fahrlässig und verantwortungslos aus der Hand gegeben.
Die Verwaltung arbeitete zwar zielorientiert vor, das Planungsbüro begleitete kompetent wie in immer, Verkehrszählungen lagen vor und rechtfertigten die Idee, BürgerInnen brachten sich über den Arbeitskreis Fahrrad ein, SchülerInnen engagierten sich und die Polizei beriet kritisch, jedoch nicht ablehnend. Zusätzlich hätte sich auch eine Klärung der leidigen Situation im Zusammenhang mit dem Schülertransport an der Grundschule Am Harrl vorbereitet werden können.
Eine hervorragende Gelegenheit hatte sich ergeben, in einem Pilotprojekt mit Wirkung über Bückeburg hinaus zu zeigen, wie Verkehrswende und Klimapolitik vor Ort gehen. Nicht nur in größeren Zusammenhängen allgemein reden, sondern konkret handeln, wo man verantwortlich ist.
Alle Bemühungen werden ohne wirklich nachvollziehbare Gründe einfach abgeblockt, ohne konstruktive Alternativen aufzuzeigen. Nicht einmal eine Minimallösung von wenigen 100m Länge und geringen Kosten als Start up wurden akzeptiert.
Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Ist es der Versuch von SPD und CDU den landesweit im Höhenflug befindlichen Grünen in die Parade zu fahren? Oder ist es eine Trotzreaktion der „Alten“ gegen den öffentlichen Druck von „Fridays for future“? Oder ist das Empfinden von „Glück“ in Bückeburg so groß, dass die drängenden Probleme im Zusammenhang mit Umwelt, Verkehr und Mobilität nicht auf Bückeburg bezogen werden? Auf jeden Fall legte sich der Geist der Großen Koalition in Berlin über die Bückeburger CDU und SPD: Mutlosigkeit, Verzagtheit und Bereitschaft, etwas auf die lange Bank zu schieben. Welche Strippenzieher sind da tätig?
Selbst Zweiflern an der Fahrradstraße müsste die Absurdität der Entscheidung, das Thema ersatzlos zu streichen, deutlich sein. Bückeburg – quo vadis? Vielleicht könnte der Bürgermeister diese Frage für „seine“ Stadt beantworten.
Bernd Schierhorn
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