Aus für Kulturpass

Helge Limburg, MdB Bündnis90/Die Grünen
(c) Stefan Kaminski

Helge Limburg: Bundesregierung lässt Jugendliche im Stich

Die Bundesregierung wird den KulturPass für junge Menschen nicht weiterführen. Erst im Juni 2023 führte die ehemalige Kulturstaatsministerin Claudia Roth das beliebte Programm für 18-Jährige ein, um Kultur vor Ort live erlebbar zu machen und insbesondere kleine und lokale Anbieter wie Buchläden, Kinos und Theater zu stärken hin. Nun veranlasste die neue Bundesregierung das ersatzlose Auslaufen dieses Angebots zum Jahresende.

Helge Limburg, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen mit Zuständigkeit für den Landkreis Schaumburg sieht in dem von Claudia Roth geschaffenen KulturPass ein wichtiges Instrument der Teilhabe und Unterstützung lokaler kultureller Einrichtungen. Die Ampel hätte, so Helge Limburg, mit dem KulturPass junge Menschen in Deutschland dabei unterstützt, Kultur vor Ort zu erleben und sie so für die Vielfalt und den Reichtum der Kultur im Land zu begeistern. Limburg könne die Kritik der Bundesschülerkonferenz sehr gut nachvollziehen. Denn der KulturPass war beliebt. Allein in Niedersachsen wurde er 2024 über 140.000 mal genutzt. Bundesweit wurden 2024 mit dem KulturPass sogar knapp 800.000 Bücher, über 650.000 Kinotickets, über 160.000 Konzertbesuche und über 10.000 Museumsbesuche gebucht.

Die Begründung von Kulturstaatsminister Weimer, der KulturPass sei verfassungsrechtlich nicht gedeckt, sei natürlich vorgeschoben, so Limburg. Es wirke stattdessen so, als hätte die Bundesregierung kein großes Interesse an der jungen Generation. Das irritiere insbesondere mit Blick auf die SPD.

Ob Theater und Kinos, Konzert- und Opernhäuser, Buchhandlungen und der Musikfachhandel, Comic- und Plattenläden, Museen und Gedenkstätten, Parks, Botanische Gärten und Schlösser – sie alle konnten mit ihrem Angebot Teil des KulturPasses sein, dessen direkte Förderung ohne große bürokratische Hürden wirkte.