Fraktionsbericht – Bäume in der Bückeburger Innenstadt

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Bückeburg begrüßt den Verwaltungsvorschlag

Grüne sind für Baumfällungen? Der öffentliche Aufschrei gegen die Fällung der Bückeburger Linden
und einer Kastanie richtet sich gegen Rat und Verwaltung, insbesondere sind es aber immer wieder
wir Grünen, die offensichtlich die Erwartung der Bürger:innen enttäuscht haben müssen, denn Grüne
sind grundsätzlich FÜR Bäume. Das stimmt, sowohl unsere Ideengeschichte als auch unser gegenwär-
tiges Selbstverständnis speisen sich aus Umwelt- Arten- und Klimaschutz. Also scheint hier ein logi-
scher Bruch vorzuliegen: Oberflächlich ist dem nicht zu widersprechen. Die bestehenden Linden sind
Sauerstoffquelle und gleichzeitig CO2-Vernichter, deshalb begrüßen wir den Kompromissvorschlag
der Verwaltung, der den Erhalt etwa der Hälfte der bestehenden Bäume vorsieht.
Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass das Konzept der Baumquartiere nachhaltig ist und bessere Le-
bensbedingungen für Bäume, Blühpflanzen und Insekten bietet, Klimafolgen wie Starkregenereignisse
abfedern hilft und dadurch nicht zuletzt den Menschen dient. Im Detail: Durch die Schaffung der
Baumquartiere verdreifacht sich die entsiegelte Fläche. Insektennahrung wie Lavendel und Sonnenhut
sind als Unterbepflanzung von besonderem ökologischem Wert.
Leider ist die Ideallösung, die bestehenden Bäume in die neuen Baumquartiere „umzuquartieren“
kaum umsetzbar, die Risiken für die alten Bäume sind zu groß, „Einen alten Baum verpflanzt man
nicht“. Die neue lebensfreundlichere Umgestaltung der Baumquartiere schafft eine Diversität für Men-
schen, Tiere, Pflanzen und Umwelt. Diese wird voraussichtlich einen Arten und Klimaschutz begünsti-
gen, der eine Nachhaltigkeit unserer Grünen Stadt hervorrufen wird.
Beim Abwägen der Vorzüge der Baumquartiere gegenüber dem bisherigen Baumbestand beziehen wir
uns, wie alle anderen Ratsmitglieder auch, auf Informationen, die vonseiten der Verwaltung zur Verfü-
gung gestellt wurden. Unserer Einschätzung nach hat sie sorgfältig gearbeitet und sicher kein Inte-
resse daran, die Politik bewusst zu täuschen.
Wir sind Fürsprecher:innen der Baumquartiere, aus Überzeugung.
Den derzeitigen Kompromissvorschlag unterstützen wir, denn loswerden wollen wir die bestehenden
Bäume ganz sicher nicht! Nutzen wir die Möglichkeit, erst einmal anzufangen, zu schauen, wie es denn
unter der Erde aussieht, darauf basierend alle weiteren Entscheidungen zu treffen. Wir möchten Schritt
für Schritt vorgehen, dabei im Gespräch bleiben, denn eines ist sicher: Ein Kompromiss ist immer nur
ein Mittelweg, die Ideallösung für alle gibt es leider nicht.

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